Es gibt "ordentliche" und "unordentliche" Komponisten.
Die ordentlichen setzen sich vor ein leeres Notenblatt, schreiben zuerst die opus-Nummer und das Datum darauf und beginnen ... zu komponieren. Manche unordentlichen haben das Glück, dass andere Menschen (Köchel, Hobokken, Deutsch ...) ihnen die Archivarbeit abnehmen.
Ich hab' das nicht...
Was ist mein "Opus 1" ???
Ab welchem Notiz-Zettel will ich von einem "Werk" sprechen, das nummerierungswürdig ist ?
Mit meinem ersten Klavierunterricht (1960) begann die Lust am Improvisieren. Meine Lehrerin (eine alte, erfahrene Klavierpädagogin) unterstützte mich - Gott sei Dank - darin und förderte so meine Kreativität.
Das Lied Dezemberbeginn ist für mich das erste be-merkenswerte Stück. Es entstand nach einem Text der Autorin Inge Maria Grimm, abgedruckt in einer, für den Schulunterricht vorgesehenen, Kinderliteratur-Broschüre. November 1961. Dieses Lied erlebte am 20. Dezember 1965 eine öffentliche Ausstrahlung im Kinderprogramm des Österreichischen Rundfunks (ORF). Mein erstes Werk- und Sendehonorar !!! Na, ich war stolz !!!
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Wenn man zu faul zum Aufschreiben ist, dann lässt man seine Gedanken einfach so aufs Klavier "sprudeln". Stundenlang. Zur "Freude" meiner Schwester Eva, die daneben für die Schule lernen musste...
Spielerisch lernte ich "gute" Akkordverbindungen (ohne sie benennen zu können), klanglich tragfähige Melodien und Strukturen (vieles durch Aus-dem-Gedächtnis-Nachspielen großer Vorbilder) und die wesentliche Erkenntnis, dass Musik ein wunderbares Transportmedium für Gefühle ist.
Das regelmäßige "Aufschreiben" begann erst im Teenie-Alter und war mit dem Misserfolgs-Erlebnis gepaart, dass der "warme, frische" Gedanke durch das (anfangs unbeholfene) Notieren viel zu schnell erkaltete und somit erstarrte. Viele Notenblätter zahlreicher Amateur-Kollegen (oft schon in reifen Jahren...) künden vom gleichen Problem.
Ich begann 1968 mit dem Kompositionsstudium an der Wiener Musikhochschule. Auch wenn die ersten 8 Semester "bloß" Harmonielehre und ähnliches "Handwerkszeug" waren, entwickelte sich bei mir sehr rasch die Fähigkeit zum schnellen und qualitativ hochwertigen Umsetzen des Klangbildes in die Schriftform. Computer und damit verbundene Notationsprogramme gab's damals selbstverständlich noch nicht ...
Meine gut ausgebildete Improvisationsfähigkeit hilft mir (zum Teil als "Sicherheitsnetz") bei der Bewältigung vieler Aufgaben im Bereich "Pianist". Erwähnenswert ist hier mein Einsatz bei der Begleitung von Stummfilmen, als Barpianist im Hotel Imperial, Wien (1980), als (spontaner) "Publikums - Alleinunterhalter" in den erzwungenen Regenpausen bei den (open air) Festspielen Bad Hersfeld und als "Emotions-Verstärker" bei den beiden Lesungen der Frankenfestspiele Röttingen 2013.
Auf der Basis dieser Aufforderung sind die meisten meiner Werke entstanden. Oft war ich selbst der "Auftraggeber", weil die Situation eben ein neues, eigenes, auf den Moment zugeschnittenes Musikstück verlangte.
Als mich Monika Heske vom Theaterverein Hollabrunn, NÖ., im Jahre 1978 fragte, ob ich nicht Lust hätte, ein Musical zu schreiben, begann damit meine Laufbahn als Theatermusiker und Komponist musikdramatischer Werke. Meine Tätigkeit als Lehrer an einem Wiener Gymnasium "verleitete" mich oft dazu, neue Schullieder zu kreieren, spontan (ich erinnere mich an einen Schikurs) kleine Werke für 3 Querflöten und Gitarre zu entwerfen. Für den "Kirchengebrauch" (ich bin seit meiner Kindheit als Kirchenmusiker an der Orgel eingesetzt) entstanden Songs und Instrumentalstücke (-immer auf die Praxis zugeschnitten), ja, sogar zwei lateinische Messen ("missa in modo classico", "missa antoniana") stehen auf der Liste. Der Trend zur Vokalmusik ist unübersehbar. Meine Mitarbeit im Kinder- und Jugendtheaterbereich eröffnet mir natürlich ein riesengroßes Betätigungsfeld als Komponist, das ich gerne und erfolgreich ausfülle.
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Wenn man nun ein Stück für einen bestimmten Anlass geschrieben hat, steht man - fast automatisch - vor der nächsten Aufgabe: Wer spielt was ? Bei Liedern mit Klavierbegleitung ist das noch relativ einfach.
Gute Pianisten schreiben meist auch gute Klaviersätze (zu erleben am Beispiel Jason Robert Brown). Eine Band, ein kleines Orchester, ja selbst ein Chor muss da schon "bedient" werden ! Hier paart sich meine gute Ausbildung mit der großen Erfahrung. Meine jahrelange Arbeit mit professionellen Chören (Volksoper, Wien, Chorus Viennensis, Wiener Lehrer a cappella Chor) macht sich ebenso bezahlt wie meine jahrzehntelange Tätigkeit als Dirigent im Musiktheaterbereich. Hier gab und gibt es auch immer wieder wunderschöne Synergie-Effekte zwischen Walter Lochmann als musikalischem Leiter und Walter Lochmann als Arrangeur (Sweeney Todd, Guys & Dolls, Jesus Christ Superstar...).
KOMPOSITIONEN
Hunger und Gier ( frei nach "Hänsel und Gretel" Engelbert Humperdinck) UA 2020 Stadttheater Ingolstadt
Die Bremer Stadtmusikanten (Kinderprogramm)
Robin Hood (Kinderprogramm)
Das Dschungelbuch (Kinderprogramm)
Der Gestiefelte Kater (Kinderprogramm) Premiere 25.09.2016 Haus der Musik, Wien
Peter Pan (Kinderprogramm)
Pinocchio (Kinderprogramm)
Romeo und Julia (Musical) UA 2014 Stadttheater Mödling
Oliver Twist (Musical) UA 2013 Stadttheater Mödling
Missa Antoniana (lateinische Messe für 4-stimmigen Chor und Orgel) UA 16.06.2013 in der Flugfeldpfarre St. Anton, Wr. Neustadt
Einmal Erde und zurück (Kinderprogramm) UA 2013 Akzent-Theater, Wien
Das Dschungelbuch (Musical) UA 2012 Stadttheater Mödling
Der Zauberer von Oz (Musical) UA 2011 Stadttheater Mödling
Intermezzo (Querflöte / Klavier) UA 2011 Palast der Künste, Budapest
Für Lena (Wiegenlied) UA 2011, Metropol, Wien
Sommernachtstraum 2010 (Musical) UA 2010 Bettfedernfabrik Oberwaltersdorf
Ein Mensch... (Chorzyklus nach Eugen Roth) UA 2010 Wien
Das kleine Vampir-ABC (Familienshow) UA 2010 Ronacher, Wien
Sara, die kleine Prinzessin (Musical) UA 2009 Bettfedernfabrik Oberwaltersdorf
Konferenz der Tiere (Musical) UA 2008 Bettfedernfabrik Oberwaltersdorf
Der Wolf und die 7 Zwerge (Kinderprogramm) UA Volksoper, Wien
6 mit 45 (Personality-Show mit Gernot Kranner) UA Metropol, Wien
Der gute Mensch von Sezuan UA Ensembletheater, Wien
Liederzyklus nach Erich Fried UA Mondsee, OÖ
Mütze (Kindermusical) UA 1996 Aachen
Kleine Musikstücke für diverse Besetzungen und verschiedene Anlässe: 3 Querflöten/Gitarre, Trompete/Orgel, Klavier solo
Lieder für junge Leute (Schule, Kinderprogramme, Kirche)
Schule der Amazonen (Revue) UA 1979 Freie Bühne Wieden, Wien
Hey Cyrano (Musical) Fragment
Minna (Musical) UA 1978 Hollabrunn, NÖ
Missa in modo classico (lateinische Messe) UA 1977 Wien, Pötzleinsdorf
Dezemberbeginn (Lied) UA 1965 ORF Wien
ARRANGEMENTS
Auftragskompositionen, die zur Aufführung gelangen, werden (bis jetzt ausnahmslos) von mir selbst arrangiert. Demgemäß wären also alle - unter "Kompositionen" angeführten - Werke, die mehr als ein Instrument zur Begleitung haben, in diese Arrangement-Liste aufzunehmen. Der knappen und übersichtlichen Information wegen verzichte ich auf diese Doppelmeldung.
Überblick über Arrangements fremder Werke:
Sunset Boulevard (Fassung für Band)
Der Geheime Garten (Secret Garden, Fassung für Band)
Dracula (Fassung für Band)
Der Graf von Monte Christo (Fassung für Band)
Gräfin Mariza (Fassung für 2 Violinen, Violoncello, Kontrabass, Flöte/Klarinette, Horn und Klavier)
Paganini (Fassung für 2 Violinen, Violoncello, Kontrabass, Flöte/Klarinette, Horn und Klavier)
Der Bettelstudent (Fassung für 2 Klaviere, Flöte, Horn, Violine und Violoncello)
Wiener Blut (Fassung für 2 Violinen, Violoncello, Kontrabass, Flöte, Horn und Klavier)
Fledermaus (Fassung für 2 Klaviere)
Jesus Christ Superstar
Lieder zur Weihnachtszeit (für großes Orchester / Produktion "Christmas in Vienna")
Das kleine Ich-bin-ich
Camelot
Anything Goes
Evita
Rocky Horror Show
Csárdásfürstin
Sweeney Todd
Blutsbrüder
Strizzis & Mizzis (Guys & Dolls)
Missa Theresiana (Bearbeitung - lateinische Messe auf der Basis von Studentenliedern)
Komponieren kann man nicht lernen.
Zu einer Grundbegabung werden im Studium (in meinem Fall an der Wiener Musikhochschule bei Prof. Alfred UHL) die handwerklichen Fähigkeiten hinzugefügt. Beides zusammen ergibt das homogene Ganze, das die Zuhörer erfreut, begeistert, berührt ...